Wir kamen oben bei der Hundsteinhütte an, mit uns der Hüttenwart Peter und sein Gehilfe und Freund. Ich schaute mich neugierig um. Die Landschaft bestand aus Wald der Dreiviertel der Hütte umkreiste und Wiese, die den letzten Viertel besetzte und sich dann länglich immer breiter werdend nach der Seite zog. Überall gab es Steine, die zum Teil, wann man der Wiese folgte grosse Geröllhalden bildeten, und natürlich der Fählensee, auf den man von der Hundsteinhütte einen wunderschönen Ausblick hat.
Lange blieben wir aber nicht in der Hundsteinhütte. Nachdem Lunch legten wir die grossen Rucksäcke in die Hütte, packten die Kleinen und ab ging’s in den Klettergarten.
Der Klettergarten war etwas oberhalb der Wiese über einem Geröllfeld. Ich kletterte ein paar einfache Routen, um warm zu werden. Auf einmal fragte mich Ueli, ob ich eine Route mit Luo einrichten möchte? Natürlich war ich sofort dabei. Was mir nicht klar war, dass ich dafür Mehrseillängen klettern muss. Nach einer Erklärung von Roger ging es los. Zum ersten Mal in meinem Leben kletterte ich Mehrseillängen. Was für ein cooles Gefühl, wie ein richtiger Bergsteiger, der auch gefährliche Routen auf sich nimmt. Jetzt war ich so richtig im Bergsteiger Camp drin.
Am nächsten Morgen um 6.45 Uhr wurden wir von Roger geweckt. Wir flitzen nach unten, verspeisten ein herrliches Frühstück und schon ging’s wieder los.
Der Einstieg war dieses Mal weiter oben und vor uns stand plötzlich eine Kletterroute mit 7 Mehrseillängen. Bei dem ersten Stand zeigte mir ein Leiter wie man von oben her sichern kann, was ich bei der nächsten Gelegenheit sofort ausprobierte. So kletterte ich mit Luo abwechslungsweise die ganzen Mehrseillängen nach oben. Die letzte Mehrseillänge war für mich die Abenteuerlichste, da die Route um einen Vorsprung herum ging und die Wand danach senkrecht hinunter verlief. Auf dem Gipfel bemerkten wir, dass nur wir, Valentin und Andreas es bis nach oben geschafft hatten. Das Gefühl, es geschafft zu haben, war wunderbar, auch wenn man wegen dem Nebel nichts sehen konnte. Wir seilten uns durch den Nebel bis zum 5. Stand ab, wo wir auf die anderen trafen und der Nebel sich wieder lichtete. Schade, wir waren vor der Sonne auf dem Gipfel gewesen. Jetzt brauchten wir alle einen Lunch und später ein dreifaches Eisbad im Fählensee. Nach dem Abendessen, das uns wie immer köstlich geschmeckt hatte, gingen wir ins Zimmer. Wir machten die Türe zu und dann ging’s los. Wir spielten Werwölflen, „Wahrheit oder Tat“ und wir „rungen und schwingten“ bis wir nicht mehr konnten. Um 22 Uhr ist in der Hundsteinhütte Hüttenruhe, dass bedeutet Licht ab und ruhig auf der Matratze liegen.
Am nächsten Tag konnten wir entweder in den Klettergarten oder Mehrseillängen auf den Fähnligipfel machen. Natürlich Mehrseillängen – ich war dabei und auch 3 anderer Kinder . Also klettern wir bei Sonnenschein zum Fähnligipfel hinauf. Auf dem Gipfel angekommen, fing ein starker Wind an zu wehen und es regnete. Schon oben auf dem Fähnligipfel fingen wir alle an zu schlottern. Also nichts wie nach unten. Doch das war gar nicht so einfach, da die Hände und Füsse von der Kälte immer starrer wurden. Es brauchte sehr grosses Durchhaltevermögen, um heil und mit guter Laune zur Hundsteinhütte zurück zu kommen. Als wir in der Hütte angekommen waren, alles zum trocknen aufgehängt und uns umgezogen hatten, stand schon eine grosse Karaffe warmen Tee auf dem Tisch, der die Durchgefrorenen vom Fähnligipfel wärmte. Der Tee half mir wieder munter zu werden und war eine schöne Belohnung für unsere Abenteuer. Danke Peter! Also ich muss sagen das Essen erstaunte mich auch heute Abend wieder. Soo soo leckeres Essen wie in diesen vier Tagen hatte ich schon lange nicht mehr gegessen. Na wenn das mal kein Kompliment ist!!! Auch das Dessert war sehr lecker.
Der vierte und letzte Tag. Aufwachen, essen, packen, sich verabschieden, loslaufen. So verlief der Morgen dieses Tages. Wir liefen zur Bollenwees runter und dann einfach der Strasse nach bis wir in eine Wiese abbogen. Anders als beim Aufstieg mussten wir unser Gepäck selber tragen. Oben an der Wiese legten wir unsere Rucksäcke ab und seilten uns in eine grosse Höhle ab. Unten in der Höhle schrieben wir uns in das Hölenbuch ein. Danach kletterten wir wieder aus dem Furglenloch und verspeisten unseren Lunch. Wir liefen die Wiese runter und ab nach Hause natürlich im Regen.
Dieses 4 Tage Abenteuer werde ich nicht mehr vergessen und ich bin auch schon bereit fürs Nächste.
Text: Jamin Tobler
Fotos: Ueli, Roger, Samira