JO Skitourenlager 2019

Im Zickzack von Scuol nach Klosters

Tag 1 – Montag

Am Morgen früh trafen wir uns im Zug Richtung Scuol. Die Vorfreude auf das anstehende Lager war gross. Zuerst mit der Gondelbahn, gefolgt von einem Sessellift und zuletzt mit dem Skilift fuhren wir zum höchsten Punkt des Skigebiets Motta Naluns. – In der Hoffnung dort unsere Ski-Billette wieder abgeben zu können. Die Billette für Halbtages-Gäste wurden jedoch an der Talstation des letzten Skilifts entgegen genommen, weshalb Matthias nochmals die Piste runter fuhr. Wir übrigen warteten im düsteren Wetter. Kaum war Matthias zurück ging es so richtig los: Es gab eine kurze Abfahrt bevor wir die Felle montierten und losliefen. Auf einem Sattel legten wir eine Mittagspause ein, bevor wir das steile Stück auf den Piz Davo Lais (3027 m.ü.M.) in Angriff nahmen. Dann kam eine neblige Abfahrt. Bis zur Heidelberger Hütte mussten wir noch viel ‘stöcklä’. Schliesslich erreichten wir unser erstes Tagesziel. Bis zum Znacht legten sich viele noch ein bisschen hin. Dann freuten wir uns auf den Znacht.

Tag 2 – Dienstag

Nach einer erholsamen Nacht stärkten wir uns am grossen Zmorge-Buffet. Danach gingen wir bei eher bedecktem Wetter los. Wir hatten mehrere Varianten offen und entschieden uns unterwegs nachdem wir die Entwicklung des Wetters weiter beobachten konnten für eine Variante mit drei Dreitausendern. Nach einer längeren Fläche ging es endlich bergauf, sogar die Sonne kam unterwegs noch kurz hervor. Erster Gipfel war die Breite Krone (3078 m.ü.M). Die Aussicht war wie alles andere vor allem weiss. Nach einer kurzen Abfahrt banden wir die Skis auf den Rucksack und stapften durch den Schnee auf die Bischofsspitze (3028 m.ü.M.). Weiter gings auf den Grenzeckkopf (3047 m.ü.M.) und wieder bergab. Vor der Hütte stiegen wir Richtung Pfannenknecht auf und konnten dabei an unserer Spitzkehrentechnik feilen. Durch den Nebel fuhren wir schliesslich zur Jamtalhütte. Vor dem Znacht konnten wir uns noch mit einer Suppe stärken. Nach dem Znacht legten wir uns müde und zufrieden ins Bett.

Tag 3 – Mittwoch

Nach einer erholsamen Nacht machten wir uns auf den Weg zur Vorderen Jamspitze (3176 m.ü.M.). Es war ein toller Aufstieg mit warmen Wetterbedingungen, erstaunlicherweise zeigte sich sogar die Sonne. Nachdem wir auf dem Jamjoch mit den «Schiern» ankamen, zogen wir die Steigeisen an und kletterten über Schneefelder in drei Seilschaften auf den Gipfel. Schnell ging es wieder zurück zum Skidepot und von dort gerade Richtung Hintere Jamspitze. Diese umrundeten wir um eine schöne Abfahrt mit schwerem Schnee in die Chamanna Tuoi (2250 m.ü.M.) geniessen zu können. Bei der Hütte angekommen genossen wir verschiedene Kuchen und den restlichen Sonnenschein auf der Terrasse.

Tag 4 – Donnerstag

Trotz Nebel und Schnee zogen wir Richtung Dreiländerspitze los. Ladina zog im letzten Drücker noch ihre langen Unterhosen an, da ein frischer Wind wehte. Nach einer kurzen Pause neben der Nothütte auf dem Fuorcla Vermunt suchten wir uns einen Weg durch den dichten Nebel. Ein kleiner Vogel begleitete uns in der durch und durch weissen Umgebung, verschwand dann aber spurlos. Als die Hänge steiler wurden und die Sicht sich nicht verbesserte, entschieden wir uns abzubrechen und uns auf den Weg zur Hütte zu machen. Wir entledigten uns unserer Felle und fuhren im ‘Stämboge’ Richtung Wiesbadener Hütte. Den Weg dorthin fanden wir nur dank Martins GPS. Dort repetierten wir die Handhabung der LVS-Geräte und verglichen deren Reichweite. Durch verschiedene LVS-Such-Übungen und einem kleinen Schaufel-Wettbewerb wurde der Theorie-Block abgerundet. Wir wärmten uns in der Hütte bei feinem zuckrigen Kaiserschmarren und Apfelstrudel auf.

Tag 5 – Freitag

Heute standen wir um 5.45 Uhr auf. Um 6.00 Uhr genossen wir Schoggi-Reis-Cornflakes und zogen Richtung Piz Buin los. Unsere «Kollegen» mit den nach Salami duftenden Socken, die wir bereits in der ersten Hütte kennengelernt haben, begleiteten uns anfangs. Auf ca. 3000 m.ü.M. begrüsste uns die Sonne. Unterhalb des Piz Buin tauschten wir unsere Skier gegen die Steigeisen und kletterten erneut in drei Seilschaften auf den Gipfel. Zuoberst machten wir ein Fotoshooting und genossen die atemberaubende Aussicht. Wir stiegen aber rasch wieder ab und fuhren erneut in den Nebel zurück. Zum Glück gibt es GPS-Geräte – ohne sie wären wir nie in der Silvretta-Hütte angekommen. In der Hütte genossen wir feinem Kuchen und spielten UNO. Es war ein toller Tag.

Tag 6 – Samstag

Heute sind wir wieder früh aufgestanden. Leider ist dies schon unser letzter Tag und zum ersten Mal Sonnenschein. Wir hatten riesen Freude. Nach einem feinen Zmorge mit einem leckeren Birchermüesli liefen wir Richtung Gletscherchamm los. Mit schönem Wetter sieht die Welt ganz anders aus. Auf dem Pass wechselten wir auf Steigeisen um die letzten Meter bis zum Gipfel zu erklimmen. Danach fuhren wir eine sehr lange Abfahrt bis ins Tal hinunter. Oben hatte es durch den Nebel der letzten Tage einen gemeinen Bruchharsch. Unsere Fahrkünste wurden auf die Probe gestellt. Unten war der Schnee aber super. Im Talboden mussten wir noch nach vorne stöckeln, was aber nicht ganz so schlimm war. Schlussendlich sassen wir alle zufrieden im Zug nach Hause. Jeder von uns wurde in dieser Woche zu einem Brillenbär. Das war lustig. Das Lager war uhh mega cool. Es hat riesen Spass gemacht und wir freuen uns schon aufs nächste Mal. Danke an alle die dabei waren und an die Leiter!

Tourenbericht von Ladina Kühnis und Ladina Fäh